Kontraste sind ja etwas tolles, aber gleich so?
Der Tag begann mit Regen. Auch beim Start konnte er sich nicht entscheiden, einfach mal uns zuliebe aufzuhören und so legten wir unter den mitleidigen Blicken unserer extrem freundlichen Chambre d’hôte-Betreibern die Regenrüstung an.
Bis Anduze hatte sich das auch sehr gelohnt. Erst dann, etwa eineinhalb Stunden nach dem Start ließ es etwas nach. Und wir fanden endlich einen Laden, wo wir uns etwas verproviantieren konnten. Und einen Geldautomaten, wenn auch der erste mir kein Geld geben wollten’s ich zunächst panisch bei meiner Bank anrief, allerdings noch während des
Telefonats einen weiteren entdeckte, der mir dann auch klaglos Geld hergab.
Weiter ging es von immer höheren bewaldeten Hügeln flankiert nach St.-Jean-Du-Gard. Eine alte Bahnstrecke, die von einer Museums-Dampfeisenbahn befahren wird (die heute aber frei hatte) begleitete uns sehr pittoresk.
Nach St.-Jean entschieden wir uns spontan, doch nicht die Corniche – also die Kammstraße zu nehmen: schon im Tal blies uns der Wind zum Teil aufs heftigste an, blöderweise oft direkt von vorne. Die nächsten Kilometer waren auf sehr ruhigem Sträßlein, aber immer leicht bergauf und Gegenwind. Kein wirkliches Vorwärtskommen so.
In St.-André-de-Valborgne waren dann auch noch nicht wirklich viele km an diesem Tag zusammen gekommen, aber in Anbetracht anstehenden wirklichen Bergwertung, des immer noch ziemlich schlechten Wetters und ekligen Gegenwinds und der Tatsache, dass weit und breit keine größere Ansiedlung im Programm war, entschieden wir uns, hier zu bleiben. Dafür gaben wir uns noch ein paar gepäcklose Kilometer bis zum Talschluss. Und wir hatten Zeit, diesen einmal echt großen Ort etwas zu erkunden- noch im 18. Jh. lebten hier annähernd 2000 Personen, jetzt gerade mal etwas mehr als 400. Dementsprechend wirken sehr viele Häuser, die sich eng am Hang aneinander kuscheln, verrammelt und verlassen. Nichtsdestotrotz speisten wir wieder im Restaurant unseres Hotels vorzüglich.

Cevennen
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