Nach einer äußerst komfortablen Übernachtung im selben Hotel in Örnsköldsvik wie letztes Jahr brachen wir Montag morgens auf, um der Zivilisation eine Weile paddelnderweise zu entfliehen. Fünfzehn Busminuten außerhalb war ein Outdoorladen (www.utekompaniet.se) gelegen, bei dem zwei schicke gelbe Kajaks für uns reserviert waren. Man fuhr uns noch per Automobil direkt ans Wasser, wo wir unsere Rucksackinhalte in die verschiedenen Löcher der Kajaks verschwinden ließen.
Noch einen Kaffee am dortigen Kiosk eingenommen und dann ging es auch gleich los. Zunächst waren ein paar Kilometer enger Sund angesagt. Eine kleine Schleuse war zu passieren. Per Ziehen an einer Schnur kündigte man einer Geisterstimme an, dass man durchfahren wollte. Nach ungemein aufregenden geschätzten zwanzig Zentimetern bergab gab es intensives Industrieprogramm. Man paddelte sozusagen durchs Werksgelände der dortigen übelriechenden Zellstofffabrik. Immerhin wurden die Bootunterseiten durch die Abwärme der undifferenziert grünlich-grauen Abwässer recht warm.
Irgendwann ließen wir auch das hinter uns und enterten die etwas größere Wasserfläche direkt vor Örnsköldsvik. Hier machte sich jetzt gemeinerweise ein recht deutlicher Ostwind bemerkbar – dummerweise war nach Osten so ziemlich unsere Hauptrichtung.
Also kräftig reingehauen. Kurz bevor die Arme abfielen hatten wir tatsächlich die wenn auch dünne „Stadt“-Besiedelung hinter uns gelassen und gönnten uns die erste Teepause am Ufer.
Danach noch einmal ein Stückchen gegen den Wind, bevor wir in etwas geschütztere Inselpassagen einbogen und unseren ersten Übernachtungsplatz fanden.
Zellstofffabrik und Gegenwind
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