Kaufering – Augsburg – Kaufering (Rad) – Eichstätt (Wohnmobil)
Bis auf diverse motorisierte Nachtbesucher war der Übernachtungsplatz sehr ruhig. Des Nachts trieb sich offensichtlich PS-Liebhaberei Volk herum und ließ zum Glück einigermaßen entfernt immer mal wieder Motoren aufheulen.
Wir schliefen dann doch ganz gut und erwachten, als es schon recht hell war und die Uhr schon fast auf die Acht zeigte. Die ersten Stauseebesucher rollten schon wieder auf den Parkplatz und wir schichteten die diversen Gegenstände um, sodass wir in unserem fahrbaren Hüttchen frühstücken konnten.
Wir wollten heute nach Augsburg radeln. Im Talgrund des Lechs, der hier schon sehr breit war, Bergwertungen waren also keine zu erwarten. Also westlich des Lechs – sozusagen auf „unserer“ Seite – rollten wir los.
Der westliche Radweg Richtung Augsburg war nicht immer gut ausgeschildert und führt immer mal wieder an gut befahrener Straße entlang. Vom Landschaftserlebnis nicht herausragend. Erst etwa 12 km vor Augsburg schlugen wir uns wieder mehr Richtung Fluss und kamen am schönen Ilsesee vorbei.

Hier badeten sogar schon ein paar versprengte oder eher verrückte Helden. Die Temperaturen waren nämlich eben zweistellig, in der Sonne konnte man die Thermoschichten schon wieder ablegen. Aber wenn sich eine der vielen Wolken zwischen letztere und uns schob, war es ziemlich frisch für Mitte Mai.

Der letzte Streckenabschnitt führte schön durch Wald, am Zoo vorbei und schon war man in Augsburg. Wir rollten eine Weile durch die weitläufige Altstadt, bis wir den beeindruckend großen Rathausplatz fanden. Swen hatte noch die Idee, die Fuggerei anzuschauen, was sehr lohnenswert war. Die älteste Sozialbausiedlung der Welt in sehr schön saniertem und gepflegtem Zustand, offensichtlich bewohnt von ganz normalen Menschen, die sich liebevoll um die Optik des kleinen Viertels kümmern.

Dann wieder zurück, dieses Mal blieben wir auf der östlichen Lechseite. Der Radweg führt hier durch sehr viel schönere Gebiete, oft sehr nah an den zahlreichen Staustufen vorbei.
Viel los war nicht an dieser Strecke, und wir befürchteten, unseren Durst bis zum Endpunkt mitnehmen zu müssen. Aber tatsächlich war in Prittriching im Freibad der „Biergarten“ offen, der zwar von uns einen negativen Test haben wollte wenn wir dort hätten einkehren wollen, allerdings dann doch Swen ein Getränk durch das Türgitter „ToGo“ reichte.
Dann noch mal ein ruhiger Streckenabschnitt durch den Auenwald, rechts ein beeindruckender Steilhang und zahlreiche Biberspuren am Weg – Baumstämme wie gespitzte Bleistifte.
Nach immerhin ziemlich genau 80 km waren wir wieder am Rollhüttchen zurück. Genau jetzt fing es zu regnen an. Was für ein Glück, jetzt fuhren wir ja überdacht weiter.
Das nächste Zwischenziel war Eichstätt. Mit Edeka- und Pizza-Zwischenstopp erreichten wir dieses Städtchen kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Wir stehen einseitig sehr lauschig – direkt an der Altmühl, andererseitig Gewerbegebiet – naja. Für eine Nacht wird der Platz gut sein.
Guten Morgen ihr Zwei, Haben euren Bericht zum Frühstück gelesen und fühlten , als ob wir dabei gewesen wären. Bloß ohne schwere Beine und empfindlichen Po. Bei 80 km wäre das bei mir auf jeden Fall wahrscheinlich. Wir haben ja derzeit wieder ein Katzen-Drama mit dem zugelaufenen Maine-Coone, er wird von uns Elia genannt ( in Anlehnung an seinen verstorbenen Vater Amos ) Die Drumherumgeschichte ist so unsäglich, dass ich gar nicht erst anfange darüber zu schreiben, sonst ärgere ich mich nur.
Hier ist das Leben wie ein „ruhiger Fluß“ ohne Fluß, aber mit viel Rasenmäher und weiteren Maschinerien. Euch wünsche ich einen guten Verlauf und bin gespannt auf die Fortsetzung. Grüße Regine und Harald
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