5. September 2007: Leh ist eine kleine, quirlige Stadt und wir haben zwei Tage Zeit sie und die Umgegend zu erkunden. Das schöne an Leh ist, dass hier Ladakhis und Kaschmiris nebeneinander leben und anscheinend ganz friedlich miteinander auskommen. Es gibt viele Läden und Bazare in denen natürlich Stoffe und Schals verkauft werden wie auch die obligatorischen T-Shirts und anderer Souvenirkram inklusive Klangschalen (ja ich gebe es zu, ich habe auch eine mitgenommen!). Daneben gibt es noch lustige Gemischtwarenläden, Kooperativen in denen Aprikosenmarmelade (die wachsen hier, kein Scherz!) und getrocknete Aprikosen verkauft werden, bis hin zu einem deutschen Bäcker mit sehr leckerem Apfelkuchen! Die Auswahl an Restaurants ist ebenfalls gut, von klassisch indisch oder tibetisch bis hin zur Pizza. Unser Hotel ist schön, die Zimmer liegen um einen Innenhof herum und sind mit einer Galerie verbunden, die man wunderbar als Balkon nutzen kann. Einziger Wermutstropfen ist der sporadische Mangel an heißem Wasser. Das gibt es nur morgens, angekündigt vom weißen Rauch des Ofens, der anscheinend den Wassertank erhitzt. Dann ruft der busfahrtgeplagte Tourist: Habemus calida Aqua!

Unser Hotel in Leh
6. September 2007: An unserem zweiten Tag in Leh haben wir eine kleine Tour durchs Tal gemacht und uns zwei Königspaläste und zwei Klöster angesehen. Ausgangspunkt war in Shey, einem der älteren Königspaläste aus dem 17. Jahrhundert. Die Geschichte Ladakhs war zeimlich wechselhaft. Größtenteils von Tibet beeinflusst, dann von den Mogul Herrschern erobert und zuletzt wurde das Königshaus von Kaschmiris vertrieben und musste im 18Jhd. ins Exil nach Stok, einem abgelegenen Palast. Dieses oder besser letztes Jahrhundert war auch nicht wirklich besser, da nach der Unabhängigkeit Indiens, Pakistan an der einen Seite und China an der anderen Seite Jammu Kaschmirs (in dem Ladakh liegt) gezerrt haben. Militärbasen sieht man hier immer noch alle Nase lang, aber die Lage scheint ruhig.
Die nächsten Stationen waren die Klöster Thikse und Hemis. Thikse liegt mitten im Indus Tal auf einem Hügel, und ist umrahmt von unzähligen kleinen Gebäuden, in denen die Mönche wohnen. Besichtigen kann man meist den Innenhof, den Versammlungsraum der Mönche und den Gebetsraum. In Thikse ist der Gebetsraum um eine Buddha Statue gebaut, die zwei Stockwerke hoch ist. Alle Wände und Türrahmen sind irgendwie bemalt (Buddhas, Fabeln, bzw. Gleichnisse usw.) Zusammen mit den Gebetsfahnen ergibt das immer ein buntes und fröhliches Bild.
Hemis liegt in einer kleinen Seitenschlucht mitten im Berg. Auch wenn es das reichste der ladakhischen Klöster ist, sieht man es ihm nicht unbedingt an. Auch hier haben wir uns den Versammlungsraum und zwei Gebetsräume angesehen. Im zweiten Raum konnten wir zwei Mönchen beim Singen und Trommeln zusehen, das Publikum schien sie dabei glücklicherweise nicht zu stören. Auch wenn sich die Klöster alle ähneln, so hat jedes seinen eigenen Reiz und ich werde nicht müde, sie mir anzusehen. Es ist nur schade, dass die großen Klosterfeste alle schon vorbei sind, das wäre bestimmt ein Erlebnis geworden.
Zum Abschluss unserer Rundreise haben wir uns noch den Königspalast in Stok angesehen. Tatsächlich leben noch Nachfahren der ehemaligen Königsfamilie dort, getroffen haben wir aber leider keinen. In einigen der ehemaligen Wohnräume ist ein Landeskundemuseum eingerichtet, dass auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Während des Trekkings stehen noch weitere Klöster auf dem Programm, aber ich bin jetzt schon sehr beeindruckt.