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Operation Alpensturm: Teil 4: Ofenpass und Albulapass

Man gewöhnt sich ja so langsam. Bergauf kurbeln, bergab laufen lassen. Und obwohl der heutige Tag höhenmäßig fast noch mehr Arbeit als gestern war, war er um einiges weniger spektakulär.
Wir starteten bei schönstem Sonnenschein aus St. Maria in westliche Richtung den Ofenpass hinauf. Ruhige Straße mit wenigen Motorrädern, die sich alle ganz brav benahmen. Einzig und allein (wieder) offensichtlich der Club englischer Nobelkarossenfahrer unter einem Höllenlärm und zum Teil mit verdammt wenig Abstand überholend war ein wenig lästig. Da fragt man sich, was schlimmer ist: brüllende einfamilienhausteure Flachkarossen oder Motorradfahrer-Pulks.
Bald war der Ofenpass erreicht, nur 700 Höhenmeter – was fürs Frühstück ;-). Wenig einladend, die Passhöhe – wir fuhren bis Il Fuorn ab, wo wir auf schöner Terrasse eine Bündner Gerstensuppe bekamen.
Ein kleiner Gegenanstieg bis Ova Spin war noch geboten, aber bald war das Inntal wieder erreicht. Dort nahmen wir zunächst brav die Radroute, die sich aber als unangenehmer Schotterweg durch den Wald mit lauter Bonus-Höhenmetern herausstellte. Und von oben sah man die fast nicht befahrene Landstraße. Die wir bei der nächsten Gelegenheit nahmen.
Ab Zuoz kann man dann sogar ein kleines paralleles Sträßchen nehmen, was einen im Gegensatz zur Radroute auch noch mitten durch die schönen Engadiner Orte führt. Manche Radroutenplanungen sind einfach nicht zu verstehen.
Je eine Vesper- und Kaffeepause später war es immer noch früh am Tag und der Begleiter war wild entschlossen, auch noch den Albulapass unter die Räder zu nehmen. Ob der sehr dunklen Schauerwolken sah ich dem Vorhaben etwas skeptisch entgegen.
Aber ein sehr schöner Pass. Verkehrstechnisch der ruhigste der Tour. Man sieht schon von Weitem die mächtigen Schutthalden der Bergkette, die das Hochplateau nördlich begrenzt.
Ziemlich oben machten die Wolken dann doch noch ihr Schleusen auf. Hektisch das Regenzeug angezogen und schnell-schnell nach unten gefahren und unten gemerkt, dass der Rucksack noch oben steht. So original passiert 2003 am Col du Lautaret. Mit demselben Begleiter – also kanns ja nur an dem liegen? 😉
Die netten Hotelleute kümmerten sich super hilfsbereit gleich und fuhren sogar kurz rauf. leider war er nicht mehr an dem Ort, wo ich ihn abgestellt hatte. Jetzt müssen wir warten, bis das Hospiz morgen wieder besetzt ist – vermutlich (hoffentlich) hat ihn die Wirtin sicherheitshalber mit reingenommen. Zum Glück ist nur wenig Geld im Geldbeutel und alle wichtigen Gerätschaften nicht dort drin…

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