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Operation Alpensturm – Teil 2: Reschenpass

Als absolut herausragend stellte sich gleich zu Beginn des Tages das Frühstücksbuffet heraus. Locker fünf Meter waren verschiedensten Müslivariationen gewidmet – verschiedene Flockenmischungen, Zutaten, fertig angemixtes Müsli mit Joghurt und eine riesige Obstauswahl. Der perfekte Start in den Radlertag. Weil – so eine Radtour wird ja bekanntermaßen zum einen im Kopf, zum anderen aber erheblich beim Frühstück gewonnen,
Für die ersten 40 Kilometer legten wir das komplette Funktionsbekleidungsprogramm auf. Es hatte zwar glücklicherweise aufgehört zu regnen, aber die Temperatur war doch sehr frisch und dieser erste Abschnitt fast komplett downhill.
Und wir zogen sie auch ohne Pause durch. Schon um halb elf waren wir in Landeck wo wir im Café Maria bei der gleichnamigen Wirtin bei etwas verratztem Interieur und verrauchtem Ambiente dennoch einen hervorragenden Kaffee bekamen.
In der Folge folgten wir nun dem Inn-Radweg. Hervorragend. Fast durchgängig zum Teil taufrischer Asphalt, bestens beschildert und fast immer völlig verkehrsfrei. Einzig etwas unnötiges Gewell kurz nach Landeck ließ die Schaltung nicht zur Ruhe kommen. Aber dafür hat man sie ja. Ein kurzes Stück musste auf der Straße auf einer Radspur zurückgelegt werden – genau dieses Stück war wegen Steinschlags auch noch gesperrt, man kam aber mit dem Rad prima durch die aufräumenden Bagger durch.
Und plötzlich war man in der Schweiz. Aus feinster Asphalt-Landstraße mit sehr wenig Verkehr nach Martina. Dort bogen wir ab und hatten die einzigen wirklichen alpinen Serpentinen-Kilometerchen zu absolvieren – 11 Kehren bis zur Norbertshöhe kurz vor Nauders.
Plötzlich überholte mich zunächst ein dunkelhäutiger sympathischer Mountainbiker, der freundlich grüßte. Im Schlepptau – ja wie geil ist das denn – die @kaeterakete, eine Twitterbekanntschaft, mit ihrem flotten Renner. Ein paar Kehren hielt ich mit und wir verabredeten uns zum Kaffee in Nauders. Ziemlich gleichzeitig kamen wir an und hatten eine sehr nette Pause mit ihr und Gerry, ihrem Gatten.
Danach war der Reschenpass mit wenig Mühe schnell erreicht, war aber auch nicht so das spektakuläre Gipfelerlebnis. Auf dem Radweg, den man hier immer noch hat – nicht mal ein Schild. Wir mussten stattdessen für das Gipfelfoto mit einem Wegkreuz vorlieb nehmen.
Am Reschensee ging es immer noch auf dieser wunderbar ruhigen gut ausgebauten Radroute weiter, allerdings mit ganz schön Gewell – also nur in der Summe flach am See entlang. Nach dem man die beiden Seen hinter sich gelassen hatte, ging allerdings die Post ab. Nach wie vor auf schmaler asphaltierter Radroute, zum Teil rechts und links ein Mäuerchen, steil den Berg hinunter. Ein Gefällewarnschild sprach einmal sogar von 20%. Hölle. Der Begleiter schoss auch runter, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich meinerseits bin da etwas Mädchen und lasse sowas etwas vorsichtiger angehen.
Bis Glurns fuhren wir, dann gefiel uns der Ort so gut, dass wir hier blieben. Haufenweise malerische alte Gemäuer, fast komplett umgeben von einer gut erhaltenen Stadtmauer mit echten Schießscharten. Prad wäre der Plan gewesen, das sind aber nur noch wenige Kilometer, die wir auch morgen zum Warmwerden machen können.

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