Das Wetter hatte sich leider nicht an die Vorhersage gehalten. Die mit Dauergrau schon schlecht genug war, aber zu allem Überfluss regnete es immer wieder, wenn auch nur leicht.
Nach diesem schönen Tag gestern hatte ich überhaupt keine Lust, bei Dreckswetter die geplante Inselumrundung zu vollziehen. Ich meine, man muss so etwas ja nicht tun. Dementsprechend übel gelaunt zockelte ich die ersten 40 Kilometer hinterher. Die Südspitze wäre nämlich wieder sehr spektakulär gewesen, wären die Sichtverhältnisse entsprechend gewesen.
Die erste Kaffeepause fand in der Arran Molkerei in Kilmory statt. Anstelle von Cream Tea gab es hier Käsewürfelchen zum Probieren. Man konnte durch ein Schaufenster dem Molkereipersonal beim Arbeiten zusehen. Ganz interessant, außerdem lenkte das etwas von der Misere ab. Ich hatte allerdings schon fest beschlossen, selbständig die Runde abzukürzen
Wieder auf der Straße hatte es zumindest aufgehört zu regnen. Graham behauptete euphorisch, dass man schon ganz stark merken würde, wie es aufhellt. Nun ja, zu diesem Zeitpunkt glaubte ich das noch nicht ganz.
In Blackwaterfoot – dem Hauptort auf der Westseite der Insel – war Lunchbreak in einem Hotel, in dem wir beide (!) den Altersdurchschnitt stark senkten. Naja, bis ein Radlerpärchen auftauchte, das ihn noch viel stärker senkte. Es war danach trocken geblieben und so kippte ich meinen Beschluss und wir zogen gen Norden weiter.
Der Abschnitt Richtung Nordspitze war sehr schön: überwiegend flache Straße direkt am Strand entlang mit Rückenwind. Und es hellte tatsächlich auf. Die Sonne kam zaghaft immer mal wieder durch.
Hinter Lochranza – der Nordspitze der Insel – wussten wir ja, was uns erwartet. Den 200-m-Hügel fuhren wir heute zum dritten Mal. Es gibt schlimmeres.
Dinner gab es in Corrie, meiner Meinung nach dem pittoreskesten Ort der Insel. Mit einem Bier im Kopf noch die letzten 10 Kilometer inklusive des B&B-Hügels absolviert, und dann waren wir rum. Immerhin ziemlich genau 1000 Höhenmeter kamen auf 90 Kilometern zusammen. Rum ist jetzt auch diese schöne Reise, ab morgen befinden wir uns im Heimreisemodus.