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Indien 2007 – Amritsar (Teil 2)

27. August 2007: Am frühen Morgen fuhren wir mit dem Zug von Delhi nach Amritsar. Da wir in der ersten Klasse gebucht hatten, war die Fahrt tatsächlich komfortabel und sogar inklusive Verköstigung. Wie die „einfache Fahrt“ ausgesehen hätte, mag ich mir eher nicht ausmalen. Nach sieben Stunden Zugfahrt kamen wir in unserem „Guest House“ an. Eine ruhige, grüne Oase, sehr willkommen nach dem Trubel von Delhi und der ratternden Zugfahrt!

Während der Zugfahrt

Während der Zugfahrt

Noch am selben Tag sind wir dann mit Rikschas zum goldenen Tempel „Hari Mandir“. Eins kann ich sagen, Rikscha fahren wird kein Hobby! Davon abgesehen, dass sich der Fahrer abstrampeln muss, seine Fracht von A nach B zu bringen (auch wenn er dafür natürlich Geld bekommt), fühle ich mich in der Rikscha dem indischen Verkehrschaos schutzlos ausgeliefert.

Mit der Religion der Sikh hatte ich mich vorher noch nicht befasst, die Geschichte dieser recht jungen Religion (etwa 500 Jahre) ist aber ganz interessant. Im Gegensatz zum Hinduismus lehnen die Sikhs beispielsweise das indische Kastenwesen ab und glauben, dass jeder Mensch verantwortlich für sein Tun ist. Anderen Religionen stehen sie offen gegenüber. Ihr zentrales Heiligtum ist der Goldene Tempel. Dieser liegt auf einer kleinen Insel in einem heiligen See, eingerahmt von weiteren Gebäuden aus weißem Marmor und ist ein unglaublicher Anblick, der für alle Strapazen entschädigt!

Der goldenen Tempel in Amritsar

Der goldenen Tempel in Amritsar

Man betritt den Tempel barfuß und den Kopf mit einem Tuch bedeckt, die Schuhe gibt man für ein paar Rupien an der Garderobe ab. Dann kann man um den See herumwandern und hört dabei über eine Anlage die Gesänge der Gurus aus dem inneren des Tempels. Das und die Menschen, die sich betend aber auch lachend oder unterhaltend mit einem um den See bewegen, erzeugen eine schöne und entspannte Atmosphäre. Wir sind sehr oft angelächelt worden und auch öfters angesprochen. Man fühlte sich willkommen und in keiner Weise wie ein Eindringling. Wir durften ebenfalls über die Brücke in den Tempel hinein, nur fotografieren war im Inneren nicht erlaubt. Im Tempel sitzen die Gurus in einem Blumenmeer und um sie herum die betenden Gläubigen. Wir sind gegen sechs Uhr Abends angekommen und haben dort den Sonnenuntergang erlebt, die Farben wurden immer kitschiger und zusätzlich wurden die Gebäude auch mit bunten Lichtern erleuchtet. Wunderbare Bilder und eine wunderbare Stimmung. Alles in allem ein gr0ßartiger Ort,  an dem ich gerne noch mehr Zeit verbracht hätte. Aber laut Plan ging es bereits am nächsten Morgen mit dem Bus weiter Richtung Norden.

Farbenpracht im goldenen Tempel

Farbenpracht am goldenen Tempel