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Indien 2007 – Delhi (Teil 1)

Warum schreibe ich über eine Reise, die ich vor fast sieben Jahren gemacht habe?

Kurz nachdem ich dieses Blog eingerichtet hatte, bin ich über meine Emails aus Indien gestolpert. Ich hatte sie von unterwegs an Familie und Freunde geschickt hatte, um kleine Lebenszeichen zu schicken und von der Reise zu erzählen. 2007 ging das alles nur per Email aus – glücklicherweise ausreichend vorhandenen – Internetcafés und natürlich ohne Bilder (Smartphone? Was ist ein Smartphone?). Beim Lesen habe ich mich an viele Sachen wieder erinnert. Und ich habe überlegt, wie meine kleinen Berichte von unterwegs heute aussehen würden. Also habe ich die Mails von damals, angereichert mit Informationen aus meinem Reisetagebuch in Blogbeiträge umgestrickt und mit Bildern der Reise versehen. Die Kamera, die ich damals mithatte, war zum Glück schon digital. Die Rundreise durch Nordindien und Ladakh habe ich nicht selbst geplant, sondern bin mit einer Reisegruppe gefahren. Da ich Land und Leute überhaupt nicht kannte, schien mir das die beste Lösung. Im Programm standen auch ein paar Tage Trekking. Eigentlich überhaupt nicht mein Ding, aber ein fremdes Land lässt sich eben nicht nur vom Bus aus erkunden. Tatsächlich wird die Tour von 2007 immer noch angeboten, wer Interesse hat, den genauen Ablauf nachzuverfolgen, klicke bitte hier 🙂 . Und damit das Ganze nicht als Mammutbeitrag daher kommt, habe ich es in handliche Häppchen unterteilt.

Teil 1: Delhi

Eine ruhige Straße in Delhi

Eine ruhige Straße in Delhi

25. August 2007: Mein erster Tag in Indien geht zu Ende. Wir sind gegen 15:30 Ortszeit angekommen. Laut meinem Handy ist das 3 1/2 Stunden später als bei uns. Wie im Monsun nicht anders zu erwarten stiegen wir in einer Waschküche aus. Und dabei sind wir angeblich schon am Ende der Regenzeit. Delhi ist im ersten Eindruck unglaublich laut und voll. Bei geschätzten 16 Millionen Einwohnern auch nicht verwunderlich. Wo bei uns auf drei Spuren Autos, LKWs, Busse und Mottorräder gesittet nebeneinander fahren, drängen sich hier noch Tuk-Tuks, Rikschas und auch Rinder- oder Kamelkarren dazwischen. Aber bei allem Gedränge haben die meisten Inder immer ein Lächeln übrig. An das ständige Hupen werden wir uns hoffentlich auch noch gewöhnen. Darin sind die Inder ganz groß, sie hupen immer und überall – nie in böser Absicht, sondern immer nur um vorzuwarnen, dass sie hinter, neben und gleich an dir vorbei sind 😉 .

Bitte hupen!

Bitte hupen!

Wir, das sind insgesamt acht Touristen aus Deutschland und Martin, unser Reisebegleiter. Abends waren wir essen in einem der ältesten Hotels der Stadt, dem Metropolis (besteht seit 1928), ein Bau mit viel Patina, um nicht zu sagen herrlich verranzt (leider habe ich kein Bild). Das Restaurant ist auf der Dachterrasse, natürlich dadurch nicht klimatisiert und mit einem hübschen Hintergrundorchester aus verschiedensten Huptönen und -abfolgen. Das Essen war sehr lecker und der Spaziergang und die Metrofahrt zurück zum Hotel ein Erlebnis! Überall gibt es Verkaufsstände, ein ziemliches Gedränge und immer was zu sehen. Das erste, das einem natürlich auffällt, sind die ganzen Kühe, die überall frei herumlaufen. Für den gemeinen Mitteleuropäer eine nicht alltägliche Begegnung.

Ein alltägliches Straßenbild in Delhi

Ein alltägliches Straßenbild in Delhi

26. August 2007: Am zweiten Tag in Delhi waren wir den ganzen Tag unterwegs. Zum Teil mit dem Bus aber auch zu Fuß und per Rikscha, was bei dem chaotischen Verkehr schon mal zum reinsten Abenteuerurlaub ausarten kann. Wir haben dabei die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Delhi abgegrast: Rotes Fort, die große Moschee Jama Masijd, India Gate, das Grab von Mahatma Gandhi und das Humayun Mausoleum, quasi ein Vorläufer des Taj Mahal in kleiner aber ebenso faszinierend. Wir sind mit der Rikscha durch kleine Gassen mit Silberschmieden, Feuerwerksbuden, Braut- und Hochzeitsbedarf und vieles mehr gefahren und haben uns zu Fuß durch einen Bazar gewagt. Das Fotomaterial für die erste halbe Stunde (wenn ich mich kurz fasse) meiner Dia Show hätte ich schon zusammen! Auch wenn es ein spannender Tag war, bin ich froh, dass wir nicht länger in Delhi bleiben, diese Stadt ist zwar faszinierend, aber sehr anstrengend. Und das liegt nicht nur an der Dauersauna, der diese Stadt während der Regenzeit gleicht. Morgen früh geht es weiter, per Zug nach Amritsar zum goldenen Tempel.